Wir können es nicht leugnen: Wir sind ein Relikt aus einer anderen Zeit. Aber wir fühlen uns prima dabei. Luisenhall ist die letzte noch in Betrieb befindliche Pfannensaline Europas. Im Lauf eines Jahres produzieren wir gerade mal so viel Salz wie die Großen unserer Branche vor der Frühstückspause. Aber das Salz ist auch nicht wirklich vergleichbar. Es wird als konzentrierte Sole aus 450 Metern Tiefe ans Göttinger Tageslicht gefördert. Oben angekommen, wird diese Sole in riesigen flachen Pfannen erhitzt, bis das Salz kristallisiert und abgeschöpft werden kann. Dieses Verfahren ist rund tausend Jahre alt.
Und abgesehen davon, dass die ursprünglich eingesetzte Wasserkraft irgendwann durch die Kraft der Elektrizität abgelöst wurde, hat sich seitdem relativ wenig geändert. Es ist mühevoll, nur bedingt ökonomisch, und dennoch lohnend. Nämlich in Bezug auf die Qualität. Und es ist eine der letzten Möglichkeiten, sich in natura anzuschauen, wie man zu Kaisers Zeiten Salz produzierte. Denn wir sind zugleich ein Industriedenkmal, das man besichtigen kann.